Es gibt neue neurowissenschaftliche und biologische Ergentnisse, die zeigen, dass es kein fest umrissenes Selbst gibt. <br/>Dass das Selbst die Repräsentationen unserer Lebenswelten im Gehirn umfasst und sich jeden Tag verändert. Getreu dem Motto: Was nicht trainiert wird, verkümmert oder umgekehrt: Was trainiert wird, wird bedeutender für unser Leben. <br/>Dass der Verlust eines Partners über das Wegbrechen der zugehörigen Repräsentation Schmerzen wie beim Verlust eines Gliedmaßes verursachen kann. <br/>Dass umgekehrt eine Gummihand Teil unseres Körperbildes werden kann. <br/>Dass wir die Objekte unseres Selbst jede Nacht neu ordnen und über eine regelbare Unschärfe den Eindruck eines Selbst erhalten. Kern dieses Selbst ist unser (individueller) Sinn des Lebens.<br/>Dass unser Geist ein Produkt unseres Gehirns ist, eine Strukturierung unseres Gehirns, die in einem Wettlauf mit dem Vergessen<br/>- sich anreichert zu Beginn, da nichts existierte, was vergessen werden kann<br/>- uns in jedem Augenblick definiert als die Summe der Anreicherungen unseres Geistes, reduziert um die Menge dessen, was wir vergessen haben<br/>- im großen Vergessen endet