Die Anatomie hat es schon öfter anhören müssen, dass sie eine arbiträre und prinziplose Sprache spricht. Als dic Natur wissenseliafteii im vorigen Jahrhundert ihre Sprache refer1uirten, unterliess es die Anato1nie, ein Gleiches z 11 thun. Die Anatoineii usareti vollauf mit dcn Aufgaben ihrer Xvissensehaft beschäftigt, und fanden keine Zeit, oder fühlten sieh nicht aufgelegt, ihre Terniinologie einer wissenseliaftlielieii Kritik zu unterziehen, uin an die stelle des Veralteten, Felder-haften, und Xviclersinnigeitz Besseres zu setzen. Die fast gänzlich unbeaehtet gelassenen, und nur fiir Spielereien gehaltenen Versuche von Du1nas, Sehreger, und Chaussier, die Non1enelatut der Muskeln nach einem einheitliehen Grundsatz neu zu gestalten, usirkten nicht erniutliigend fiir Arbeiten dieser Art, und die häutig missrathenen Bestrebungen Einzclner, statt der unwisseiiseliaftliehen und albernen anatomisehen Namen, passendere einzufiihren, dienten nur dazu, das bunte Gewirre der anatoniisehen Kunstausdriieke zu vermehren, zu dessen Bexrältigung Schreger, Pierer, und F. C. Lorenzo, eine eigene lVisseiiscliaft - die anatoinisehe Synonymik - erschaffen mussten.