Moses Joseph Roth (1894-1939) war ein &ouml;sterreichischer Schriftsteller und Journalist. Das schriftstellerische Werk Roths kann nicht ohne Weiteres einer bestimmten Richtung oder Gruppierung der zeitgen&ouml;ssischen Literatur zugeordnet werden, am ehesten noch der Neuen Sachlichkeit, vor allem hinsichtlich seiner fr&uuml;hen Romane. So tr&auml;gt Die Flucht ohne Ende den Untertitel Ein Bericht, und im Vorwort versichert der Autor: &bdquo;Ich habe nichts erfunden, nichts komponiert. Es handelt sich nicht mehr darum, zu &sbquo;dichten&lsquo;. Das wichtigste ist das Beobachtete.&ldquo; Roth war seinen Zeitgenossen in erster Linie als Journalist bekannt und journalistische Arbeiten machen gut die H&auml;lfte seines Werkes aus. Am Sprachexperiment des die Literatur der Weimarer Zeit pr&auml;genden Expressionismus, deren Gegenbewegung die Neue Sachlichkeit war, nahm Roth nicht teil. Er vertrat die Position des journalistischen &bdquo;Handwerkers&ldquo; und blieb in seinen sprachlichen Mitteln konservativ. Allerdings erteilte Roth in seiner Schrift Schlu&szlig; mit der &bdquo;Neuen Sachlichkeit&ldquo; dieser Richtung 1930 eine Absage. Er kritisierte von einem journalistischen Standpunkt aus die Ungeformtheit einer Literatur, die sich auf &bdquo;nackte Tatsachen&ldquo; beschr&auml;nken wolle, indem er der Zeugenaussage den (geformten) Bericht gegen&uuml;berstellte: &bdquo;Das Faktum und das Detail sind der Inhalt der Zeugenaussage. Sie sind das Rohmaterial des Berichts. Das Ereignis &sbquo;wiederzugeben&lsquo;, vermag erst der geformte, also k&uuml;nstlerische Ausdruck, in dem das Rohmaterial enthalten ist wie Erz im Stahl, wie Quecksilber im Spiegel.&ldquo; Er wirft der Neuen Sachlichkeit in diesem Text vor, sich die Haltung des naiven Lesers zu eigen zu machen: &bdquo;Der primitive Leser will entweder ganz in der Wirklichkeit bleiben oder ganz aus ihr fliehen.&ldquo; Roth bevorzugt dagegen das angeblich Authentische des ungeformten Augenzeugenberichts. Als Journalist kannte er die Arbeit, die aus Einzelaussagen einen Bericht formt &ndash; und konstatiert als Dichter: &bdquo;&hellip; erst das &sbquo;Kunstwerk&lsquo; ist &sbquo;echt wie das Leben&lsquo;.&ldquo; Programmatisch f&uuml;r sein Werk ist der Satz: &bdquo;Der Erz&auml;hler ist ein Beobachter und ein Sachverst&auml;ndiger. Sein Werk ist niemals von der Realit&auml;t gel&ouml;st, sondern in Wahrheit (durch das Mittel der Sprache) umgewandelte Realit&auml;t.&ldquo;<br />INHALTSVERZEICHNIS:<br />Der Vorzugssch&uuml;ler<br />Barbara<br />Karriere<br />Von dem Orte, von dem ich jetzt sprechen will<br />Kranke Menschheit<br />Immer seltener werden in dieser Welt<br />Das Kartell<br />Das Spinnennetz<br />Hotel Savoy<br />Die Rebellion<br />April<br />Der blinde Spiegel<br />Die Flucht ohne Ende<br />Das reiche Haus gegen&uuml;ber<br />Zipper und sein Vater<br />Rechts und Links<br />Der stumme Prophet<br />Perlefter<br />Erdbeeren<br />Heute fr&uuml;h kam ein Brief<br />Jugend<br />Hiob<br />Radetzkymarsch<br />Stationschef Fallmerayer<br />Tarabas<br />Triumph der Sch&ouml;nheit<br />Die B&uuml;ste des Kaisers<br />Die hundert Tage<br />Beichte eines M&ouml;rders, erz&auml;hlt in einer Nacht<br />Das falsche Gewicht<br />Die Kapuzinergruft<br />Die Geschichte von der 1002. Nacht<br />Die Legende vom heiligen Trinker<br />Der Leviathan<br />Reise in Ru&szlig;land (1926)<br />Juden auf Wanderschaft<br />Panoptikum: Gestalten und Kulissen<br />Der Antichrist<br />Reportagen aus Wien und Berlin (1919-1927)<br />~Wien~<br />~Berlin~<br />Reportagen aus Wien und Frankreich (1919-1939)<br />~Reportagen aus Wien~<br />~Reportagen aus Frankreich~