Joachim Raff und Hans von Bülow zählen zu den zentralen Musikerpersönlichkeiten<br/>des 19. Jahrhunderts. Seit Bülows Gymnasialzeit bis<br/>zu Raffs Tod verband sie eine enge Freundschaft, die tief von den musikästhetischen<br/>Diskussionen der gemeinsamen Weimarer Jahre geprägt<br/>war und anschließend alle persönlichen Höhe- und Tiefpunkte<br/>umspannte – von Bülows Ehekrise bis zu Raffs Aufstieg zum meistgespielten<br/>Sinfoniker Deutschlands. Die detaillierte und informative<br/>Darstellung umfasst eine Doppelbiographie, Untersuchungen zu den<br/>gegenseitigen künstlerischen Einflüssen und eine Netzwerkanalyse,<br/>die ihr Zusammenwirken im größeren Kontext betrachtet. Der bewegende<br/>und umfangreiche Briefwechsel nebst Briefen der Ehefrauen<br/>bildet – sorgfältig ediert und mit ausführlichen Kommentaren versehen<br/>– den zweiten Band. Nach Hans-Joachim Hinrichsen »ist es angesichts<br/>der Detailfülle und der Neuheit vieler Fakten unbezweifelbar,<br/>dass künftig jede weitere Beschäftigung nicht nur mit Raff und/oder<br/>Bülow, sondern eigentlich jede Studie, die mit der Genese der ›neudeutschen‹<br/>Musikästhetik und der Frühzeit von Wagners Musikdramatik<br/>beschäftigt ist, an Kannenbergs Darstellung und Edition künftig<br/>nicht wird vorbeigehen können.«