<i>WER FREI IST VON SCHULD... </i>erz&auml;hlt die Geschichte von Rolf Schwedt, einem ehemaligen Lehrer, der in einem Altenheim lebt. Unnahbar und im Unreinen mit sich und der Welt l&auml;sst er niemanden an sich ran. Nur die Nachtschwester Sybille scheint zu ihm durchzudringen. Er nimmt sie mit auf eine Exkursion in seine Vergangenheit.<br />Auf dem Weg dorthin, lernt Sybille viele Fassetten dieses alten, einsamen Mannes kennen. Vom kindlich-naiven Mitl&auml;ufer eines totalit&auml;ren Regimes zum Weltverbesserer, vom Spitzel der Stasi zum Zerrissenen. Die Konturen zwischen Opfer und T&auml;ter verschwimmen. Und immer wieder die Frage, wie sein Leben und das der anderen verlaufen w&auml;re, wenn er sich anders entschieden h&auml;tte? W&auml;re sein Sohn heute noch bei ihm?<br />Es ist ein Roman &uuml;ber Schuld und Verstrickung, eine Geschichte vom Verdr&auml;ngen und Sich-Stellen, vor dem Hintergrund wechselnder Gesellschafts- und Rechtssysteme.<br /><br />Susanne Timm, 1968 im th&uuml;ringischen Bad Salzungen geboren, also ein &bdquo;echtes DDR &ndash; Relikt&ldquo;, ist das J&uuml;ngste von drei Kindern, die aus der gescheiterten Ehe einer Deutschlehrerin mit einem Arzt hervorgingen. &nbsp;<br />Nach dem &uuml;berraschenden Tod ihrer, &uuml;ber Jahre alleinerziehenden Mutter, 1978, verschlug es sie, gemeinsam mit der &bdquo;neuen&ldquo;, nun sechsk&ouml;pfigen Patchworkfamilie ihres Vaters aus dem Th&uuml;ringischen nach Mecklenburg &ndash; Vorpommern. Nach erfolgreichem Schulabschluss und dem Beginn einer Ausbildung in der Tierproduktion erhielt sie in Folge der linientreuen Erziehung ihrer neuen Eltern, die beide aktive Parteimitglieder und &uuml;berzeugte Genossen waren, ein Mandat als Delegierte des XII. Parlaments der FDJ. Sie nahm am Fackelzug der Jugend in Berlin teil und wurde als potentieller Kader gehandelt. Gleichzeitig lernte sie aber auch die Doppelmoral eines Systems kennen, dessen Niedergang sie 1989/90 in eine tiefe existenzielle Krise f&uuml;hrte. Nun selbst alleinerziehende Mutter zweier Kinder und famili&auml;r, wie ideologisch, entwurzelt, galt es, sich in einem neuen Staats-, Rechts- und Wirtschaftssystem zurechtzufinden.<br />Auf ihrem weiteren Weg absolvierte sie von 1990 bis 93 eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Altenpflegerin, wurde Beraterin im sozialtherapeutischen Dienst, Suchtberatungshelferin und Pflegedienstleiterin, ver&ouml;ffentlichte 2008 einen kleinen Gedichtband mit dem Namen &bdquo;Gef&uuml;hlswelten&ldquo;, zog einmal quer durchs Land, vom Norden in den tiefsten S&uuml;den Bayerns und wieder zur&uuml;ck. Gestrandet in Schleswig Holstein und im R&uuml;ckblick auf das Erlebte, m&ouml;chte sie ihre Leser in ihrem ersten Roman einladen, genauer auf ein St&uuml;ck deutsch &ndash; deutscher Geschichte zu schauen.<br /><br />&nbsp;